Balito ist ein inzwischen 25-jähriger Hannoveraner-Wallach, der seit dem Sommer 2015 wiederkehrende Hufgeschwüre am linken Hinterhuf hatte. Im Februar 2016 stellten Schmied und Tierarzt dann
Hufkrebs fest. Es wurde immer wieder blutig ausgeschnitten und mit verschiedenen Mitteln, u.a. Jodoformäther behandelt. Da die Behandlung nicht anschlug und die Wucherungen stets in kürzester
Zeit zurückkehrten, wurde Balitos Besitzerin geraten, ihn noch so lange er schmerzfrei sei auf der Wiese laufen zu lassen und ihn einzuschläfern, wenn er lahmen würde.
Ende November 2016 habe ich die Bearbeitung übernommen.
Mit Bearbeitungsintervallen von zwei bis drei Wochen, penibler Hufhygiene und der täglichen Verwendung eines lokalen Antibiotikums in Verbindung mit dem Tragen von einem Krankenhufschuh haben wir
den Hufkrebs schnell in den Griff gekriegt.
Die Verhornung beginnt. Einzelne Terminalpapillen wuchern noch. Das orangene Horn zeigt, dass bei der Bildung Hämoglobin mit eingebaut wurde. Dies ist ein Zeichen der abklingenden Entzündung.
Die Lederhaut ist noch angeschwollen und liegt an zwei Stellen noch offen.
Hufkrebsfrei!
Letzte Einblutungen zeugen noch vom Heilungsprozess.
Da sich das Hufbein an die Schiefe angepasst hat, wird der Huf nie wieder symmetrisch. Das Horn der Blättchenschicht ist sogenanntes Nothorn, also von schlechterer Qualität als normales Blättchenhorn. Dies ist vergleichbar mit der verbreiterten Blättchenschicht an der Zehe eines Rehe-Hufes. Weil der Bereich sehr anfällig für neue Hufgeschwüre ist, halten wir ihn bei der Hufpflege penibel sauber. Dadurch entsteht die leichte Rille, die Balito aber nicht stört. Sein gesamter Allgemeinzustand hat sich mit dem Abheilen des Hufkrebs gleich deutlich verbessert. Im Sommer 2017 glänzte sein Fell wieder und er nahm zu.